Klaus Maria Brandauer am 24.04.2010 "Brandauer liest Brinkmann". (Originalfoto: Eva Freude, CC: BY-NC-SA 2.0, Nachbearbeitet: icks) |
"Der Mensch ist ein Gesamtkunstwerk, und die Lebenszeit ist eine Gesamtheit, die man nicht nur chronologisch sehen darf. Wenn man spricht, ist das "Ich" einmal aus dem 53er-Jahr, dann aus dem 81er- oder 2013er-Jahr. Eine Kette von Gedanken, wo man das Jetzt, das Damals und eventuell auch das Voraus zusammenführt. Das gilt nicht nur auf der Bühne, sondern überall.Auf die Frage, ob Schauspielerei eine Art Erforschen, Erkenntnisarbeit ist, antwortet Brandauer:
[…]
Ich bin heute die Summe meines bisherigen Lebens […]"
"Für mich unbedingt. Ich muss nicht genau wissen, wer Hamlet oder Lear ist, aber ich muss mich auf den Weg dahin machen, es untersuchen, herausfinden, beglaubigen. Der persönliche Zugang ist wichtig, es ist ja nichts durch den Text allein abgedeckt. Es geht immer auch darum, wie man etwas spielt, interpretiert, was man dabei fühlt, denkt und was man möchte, dass die Zuschauer denken und fühlen. In welchem Pool wollen wir alle schwimmen? Das ist das Aufregende. Diese Fragen beschäftigen mich seit fünfzig Jahren. Und meine Erkenntnis: die Welt in ihrer Gesamtheit nicht so ernst zu nehmen, aber dafür im Detail umso mehr."
1 Kommentar:
Wo ein Begeisterter steht,
ist der Gipfel der Welt.
Joseph Freiherr von Eichendorff (1788-1857)
Ein begeiserter cultsub Leser.
gmick
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