Dienstag, Januar 08, 2013

die Raubkopie

Heute möchte ich einen Dysphemismus des 21. Jahrhunderts vorstellen.
tataaa:

"Die Raubkopie..."

Die Raubkopie
(Kopie: icks)
...ist die
"widerrechtliche Reproduktion [...] eines [...] urheberrechtlich geschützten Daten- oder Tonträgers." (lt. Duden)
Aber was hat das bitte mit Raub zu tun? Wenn ich mir die Definition von Raub im Österreichischen Strafgesetzbuch §142 StGB anschaue:
"Wer mit Gewalt gegen eine Person oder durch Drohung mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben [...]"
Also bei der nächsten Sicherheitskopie aufpassen, dass keine Gewalt angewendet bzw. angedroht wird!

Naja, und noch eines drauf, was den Dyspehmismus angeht:

Im Jahr 2008 wurde die Wort-Bildmarke "RAUBKOPIERER SIND VERBRECHER Eine Initiative zum Schutz des Originals." beim Deutschen Patent- und Markenamt von "Zukunft Kino Marketing GmbH" angemeldet. Zu der Bildmarke gibt es natürlich Propagandafilme (die sich bitte jeder selbst im Internet sucht - ich würde doch nie raubkopieren...)

Anmerkung: Schwarzkopieren ist ein Vergehen, kein Verbrechen!
(siehe diesen interessanten Vortrag: "Privatkopien: Recht und Unrecht - Ein Stück Gegenpropaganda" von Gerald Himmelein und Joerg Heidrich)

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