Montag, November 14, 2011

Die ungerecht behandelte Atomindustrie

Der deutsche "Informationskreis KernEnergie" veröffentlicht auf seiner Hompage (http://www.kernenergie.de/) folgenden Essay von Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger: "Risikobewertung unter Medieneinfluss"
Scheinbar leidet die arme Atomindustrie unter einer unfairen Berichterstattung, hier einige Zitate:
"Angst ist selektiv.
[...]
Noch immer beurteilen wir die Größe von Gefahren durch die Verallgemeinerung von typisch und in diesem Sinn repräsentativ erscheinenden Beispielen, die im statistischen Sinn aber nicht repräsentativ sind, weil es sich um auffällige und entsprechend seltene Sonderfälle handelt.
[...]
Auch von Talsperren, Solaranlagen und Windrädern geht kein 0-Risiko aus, weil es kein 0-Risiko gibt.
[...]
Als Folge der verständlichen Konzentration der Medien auf seltene Extremfälle überschätzen die meisten Menschen die Risiken, die von solchen Todesursachen ausgehen.
[...]
Je schwerer die geschilderten Folgen sind, desto mehr überschätzen die Leser, Hörer und Zuschauer die Zahl der Menschen, die solchen Unfällen zum Opfer fallen.

Die Berichterstattung der Medien orientiert sich an allgemein geltenden Nachrichtenwerten. Daneben schlägt sich in der Berichterstattung auch die Weltsicht der Journalisten nieder. Legt man ihre Parteipräferenzen zugrunde, dann lehnen die meisten deutschen Journalisten die Kernenergie ab. Dies führt zu einer Kombination von objektiven Ereignismerkmalen und subjektiven Sichtweisen, die die hiesige Berichterstattung prägt. Die Medien berichten hierzulande ungeachtet der geringen Wahrscheinlichkeit von Reaktorunfällen auch dann umfangreich darüber, wenn die Schäden minimal sind, weil sie ein großes Katastrophenpotential besitzen und weil jeder Schadensfall die Sichtweise der meisten Journalisten bestätigt."
Also ich persönlich empfinde diesen Artikel als Affront, wenn man bedenkt, dass es in den letzten 25 Jahren durch die Nutzung von Kernenergie zu zwei großen Nuklearkatastrophen (1986 in Tschernobyl, 2011 in Fukushima) gekommen ist.


PS: Hier ein wirklich sehr interessantes Interview mit dem Physiker Dr. Sebastian Pflugbeil. Ein detailliertes Aufklärungsgespräch zum Thema "friedliche" Kernenergie - Risiken, Auswirkungen, Vertuschungen: früher und jetzt (Dauer 2 Stunden). http://elementarfragen.de/2010/06/ef03-tschernobyl/
(via Max)

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