Donnerstag, Oktober 27, 2011

book essentials: Spiele der Erwachsenen

Heute möchte ich ein schon älteres Buch unter der Kategorie "book essentials" vorstellen.

"Die Spiele der Erwachsenen - Psychologie der menschlichen Beziehungen" von Eric Berne.
Spiele der Erwachsenen von Eric Berne
In dem Buch stellt Berne neben einer Einführung in die Transaktionsanalyse das Konzept der "Spiele der Erwachsenen" vor.

Er meint, dass die meisten Menschen unbewusst in Spielen verhaftet sind, wenn diese in Beziehung zueinander stehen. Spiele sind eine Aneinanderkettung von Einzelaktionen (Transaktionen) die von verborgenen Motiven beherrscht werden und die einen positiven und auch einen negativen Nutzeffekt für die Mitspieler bringt.

Auch wenn diese Spiele einschränkend und destruktiv sind, geben sie den Mitspielern die Möglichkeit sich mit Intimitäten und/oder mit ungelösten psychologischen Angelegenheiten nicht auseinander setzen zu müssen.

Der Ursprung dieser Spiele liegt in der Anerziehung der Spiele, meist im Kindesalter. Die Herkunft der Spiele kann durch die Weitergabe innerhalb von Familien sein (auch über mehrere Generationen). Spiele können auch innerhalb sozialer Schichten oder innerhalb Freundeskreise gespielt und erlernt werden. Dies geht sogar so weit, dass man sich Partner, Freunde und Kollegen aussucht, die die gleichen Spiele spielen.

Im Buch stellt Berne einige dieser Spiele vor. Er erklärt den Ablauf, die inneren Motive für die Spiele und auch mögliche Auswege aus den Spielen.

Im Prinzip gibt Berne ein sehr düsteres Bild der menschlichen Natur ab. Er stellt jedoch in den Raum, dass man aus diesem Kreislauf ausbrechen kann, wenn man sich einerseits bewusst wird, dass man in Spiele verhaftet ist (vor allem bezüglich der Spiele, die durch die Eltern anerzogen sind). Andererseits wenn man den Mut zur Bewusstheit, Spontanität und Intimität hat. Er merkt auch an, dass die Erringung der Autonomie nie endgültig ist, man muss ständig kämpfen, um nicht in die alte Lebensweise zurückzufallen.

Zitat:
„Blick in die Zukunft

Das in den Teil I und II dieses Buches präsentiertes Bild der Welt ist recht düster; in ihm besteht das menschliche Leben hauptsächlich darin, die Zeit bis zum Eintreffen des Todes (bzw. des Weihnachtsmannes) mit irgendetwas auszufüllen […] Für einige glückliche Menschen gibt es nämlich etwas, das sich über alle systematischen Verhaltensarten erhebt, und das ist die Bewusstheit, etwas das mehr bedeutet als die Programmierung der Vergangenheit, und das ist die Spontanität, und etwas, das lohnender ist als alle Spiele, und das ist das Intimerlebnis. Für alle diejenigen aber, die auf diese drei Möglichkeiten innerlich nicht hinreichend vorbereitet sind, können Furcht und Gefahr bedeuten. Vielleicht ist es für diese Menschen besser, sie bleiben so, wie sie sind […] Das könnte bedeuten, dass für die Menschheit in ihrer Gesamtheit keine Hoffnung für die Zukunft gibt, dass jedoch für einzelne Individuen die Zukunft durchaus hoffnungsvoll aussieht.“
Auch wenn das Buch teilweise etwas veraltet, teilweise unstrukturiert und manchmal sogar chauvinistisch ist, empfinde ich diese Buch als einen Augenöffner. Es zeigt einem Spiele zu erkennen und inspiriert dazu, neue Spiele zu entdecken. Obwohl ich mit der Ableitung der Erkenntnisse (letzten zwei Sätze des obigen Zitates) nicht konform gehe - dieses Buch ist auf jedenfall ein book essential!

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