Donnerstag, Dezember 16, 2010

Zitate aus einem Peter Handke Interview

In der Kleinen Zeitung vom 11-Dez-2010 habe ich ein Interview mit Peter Handke gelesen.
Hier ein paar Zitate:
[..]
(Wofür dankbar?) Dass ich halbwegs noch die Augen öffnen kann und die Stimme erheben kann und schauen kann und hören kann, gehen kann vor allem. Dankbar fürs Leben als Geschenk. "Lebensgeschenk" hat Hermann Lenz das genannt.
[..]
Ich versuche, mich zu beherrschen. Aber ich bin gereizt, ja. Ich bin ein gereizter Menschenfreund.
[..]
Ohne Gereiztheit würde ich nichts Schönes sehen, würde ich nicht wirklich tief eingeschnitten werden von manchen Anblicken, von manchen Wörtern und Worte. Gereiztheit ist die Grundbedingung. Natürlich ist die Ruhe viel schöner. Aber die Ruhe ist nicht von vornherein da. Die Ruhe muss werden.
[..]
Die Einsamkeit war, dass mir die Einsamkeit gefehlt hat. Gefühlt habe ich damals eine Sinnlosigkeit, eine Ausweglosigkeit, eine Stumpfheit. Einsamkeit klingt schön. "Soledad" heißt es auf Spanisch.
 Quelle Wiki ( "Wild + Team Agentur - UNI Salzburg")
[..]
Ohne Schmutz gibt es keine Reinheit. Die Sprache der großen Bücher, sie wäre ohne viel Schmutz nicht möglich gewesen.
[..]
Aber das Gelesene bleibt ja einem [..] Und wenn es nur eine Zeile ist, kann es 20 Jahre später plötzlich wieder kommen. Als Rettung. Es geht dann auf. Es geht so auf wie eine Schneerose.
[..]
Der Dialekt war für mich verbunden mit dem Aggressiven, Abtuenden, der Verachtung, die man gespürt hat. Inzwischen vertrage ich den Dialekt, weil ich ihn nicht mehr verbinde mit Haltung. Das ist auch eine Art von Reifung. Man reift ja nicht viel, aber ein bissel doch.
[..]
Poetisieren heißt, die tiefere Wahrheit zu finden, die nie auf einen Endpunkt zusteuert, sondern offenbleibt. Poetisieren ist keine Willkür. Sie kommt aus einem großen Gefühl. Poesie ist das Natürlichste im Menschen. Sie kann aus Wut kommen, aus Zorn, Liebe, aus Erschütterung.
Note to myself: Irgendwann ein Peter Handke Buch lesen!

Keine Kommentare:

kostenloser Counter